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Mein Tagebuch
30.08.2024, 09:34
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https://www.labrador-in-not.de/projekte/2024/RIN/stevie1.jpg

Information über den Hund:


Name: Stevie
Rasse: Labrador
Geschlecht: Rüde
Alter: 01.11.2023
Kastriert: nein
Rückenhöhe: 60 cm
Gewicht: 29 kg








Tierärztliche Grundversorgung:


geimpft, gechipt, EU Pass, Wurmkur, Flohprophylaxe, siehe Kastration, tierärztlich in der Pflegezeit versorgt.


Aktuelle Situation:


PLZ: 414..
Pflegefamilie: ja


Kontakt:Bitte füllen Sie bei Interesse unverbindlich den Bewerbungsbogen für diesen Notfall aus. Sie finden ihn auf unserer Webseite:




Startseite | Retriever in Not - liberty for dogs (https://www.retriever-in-not.de/)


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Die Rechte an den Bilder in diesem Tagebuch liegen bei Retriever in Not e.V. und der jeweiligen Pflegestelle.

Mein Tagebuch
30.08.2024, 09:38
So vermitteln wir unsere Hunde...

Seien Sie sich ihrer Verantwortung bewusst, wenn Sie sich für einen Hund entscheiden. Diese Verantwortung tragen Sie eine lange Zeit. Der Unterhalt eines Hundes kostet viel Geld. Angefangen von der Grundausstattung von Körbchen, Halsband, Leine, über Spielzeug bis zu Hundeschule, Tierarzt, Futter und vielem mehr.

Haben Sie jeden Tag die Zeit, die ein Hund braucht, um sich richtig zu entwickeln? Bekommt der Hund genügend Auslauf? Und wo bleibt ihr Familienmitglied in ihrer Urlaubszeit? Hat ein Hund auch den richtigen Stellenwert in Ihrer Familie?

Zu viele Hunde sitzen im Tierheim oder werden unter den unmöglichsten Vorwänden abgegeben. Ein Wechsel in eine neue Familie, mit anschließendem Zurück, möchten wir unseren Hunden im Vorfeld ersparen.
Seien Sie sich auch bewusst, dass Sie bei uns nicht den Traumhund für kleines Geld kaufen können. Unsere Schützlinge sind genetische und gesundheitliche Wundertüten, die fast ausschließlich aus unkontrollierten Zuchten, mit schlechten Haltungebedingungen stammen. Die Liebe zum Tier steht bei unseren Vermittlungen absolut im Vordergrund.

Bevor Sie von uns einen Hund vermittelt bekommen, müssen schon viele Faktoren gut zusammen passen.

Bedenken Sie, dass es sich bei unseren Hunden um Notfallhunde handelt, das möchten wir immer wieder betonen, es sind Notfälle!!! Wir vermitteln entlassene Hunde aus Qualzuchten oder schlechten Haltungen und Hunde, die aus einer Notsituation abgegeben werden. Selten sind es Welpen oder Traumhunde, die von einer Familie in die andere wechseln. Unsere Hunde bedürfen oft einer Pflege oder Sozialisierung.

Sie sind oft nicht stubenrein, nicht leinenführig, krank oder nicht erzogen. Jeder, der von Retriever in Not einen Hund anvertraut bekommen hat, weiß wovon wir sprechen. Es hat aber auch etwas Positives, die Zuchthunde sind sehr liebe Hunde und sie sind alle sehr dankbar, wenn man ihnen die richtige Pflege, Verständnis und Liebe entgegenbringt.

Wir arbeiten immer mit einem Kontaktbesuch im Voraus, weil wir gerne wissen möchten, wo unsere Hunde ein neues Zuhause finden werden.
Nach einem positiven Verlauf dieses Besuchs dürfen Sie den Hund in seiner Pflegestelle besuchen und können ihn bei gegenseitiger Sympathie gleich mit zu sich nach Hause nehmen. Dazu wird Ihnen der Tierschutzvertrag ausgehändigt. Der Tierschutzbeitrag ist sofort bei Übergabe des Hundes in bar zu zahlen.

Der von uns erhobene Tierschutzbeitrag deckt in der Regel die in Deutschland üblichen Kosten für Impfen, Wurmkur, Chippen und Kastration nicht ab.

Sollte der Hund nicht kastriert sein, bekommen Sie eine Kastrationsauflage. Auf diese Weise möchten wir sicherstellen, dass mit unseren Hunden nicht weiter vermehrt wird.

Unsere Hunde sind alle geimpft und gechipt, viele kastriert, aber sie sind nicht HD geröntgt und haben keine Zuchtpapiere. Wir klären in einem persönlichen Gespräch über uns bekannte Krankheiten auf, können aber keine Gesundheitsgarantie auf den Hund geben. Machen Sie sich also vor einer Bewerbung klar, dass u.U. weitere Tierarztkosten auf Sie zukommen können.

Mein Tagebuch
30.08.2024, 09:38
Könnten Sie sich vorstellen für einen anderen Notfall Pflegestelle zu werden?

Wir suchen immer Pflegestellen, die uns bei der Pflege der Zuchthunde und anderer Notfallhunde unterstützen, die wir betreuen. Wenn Sie sich dafür interessieren, lesen Sie sich bitte zunächst in Ruhe unsere Infoseite zum Thema Pflegestellen durch. Hier informieren wir Sie über die Aufgaben und Anforderungen, die wir von Ihnen als Pflegestelle erwarten. Wenn Sie sich entschieden haben, Pflegefamilie für einen Hund zu werden, füllen Sie bitte unser Bewerbungsformular für Pflegestellen aus.

Infoseite

(https://www.retriever-in-not.de/ihre-hilfe/pflegestelle.html) Bewerbungsbogen (https://www.retriever-in-not.de/pflegestelle-werden)

Mein Tagebuch
30.08.2024, 09:39
Profil: 16.09.2024

Wesen: Stevie ist ein freundliches, schmusiges und anhängliches Hundekind. Altersgemäß macht er Unfug und muss noch ganz viel lernen, was ein alltagstauglicher Hund so können muss. Stevie ist sehr reizempfänglich und kann sich selbst kaum regulieren.


Verhalten gegenüber Erwachsenen: Stevie ist sehr nett und schmusig. Allerdings ist er auch ungestüm und distanzlos.


Verhalten gegenüber Kindern: Noch keine Erfahrung.


Verhalten gegenüber anderen Hunden: Noch keine Erfahrung.

Lebt im Pflegehaushalt mit einer Katze zusammen? Verhalten?: Wir haben keine Katze im Haushalt. Die Nachbarschaftskatzen, die durch den Garten streifen, werden neugierig beäugt, ansonsten in Ruhe gelassen.

Ängste: Konkrete Ängste konnten wir bisher nicht feststellen. Lediglich Dämmerung, Dunkelheit lösen offenbar Unbehagen aus. Vermutlich, weil Stevie dann kaum noch sehen kann.

Grundgehorsam/Leinenführigkeit: Da konnten wir bisher kaum etwas feststellen. Insbesondere das Laufen an der kurzen Leine ist schwierig.


Spiel: Stevie zeigt aktuell wenig Interesse am Spiel. Ganz langsam sind erste Ansätze zu sehen.


Jagdtrieb: 
Kann ich noch nicht sagen, vermutlich aber schon.


Treppe: Musste Stevie bis jetzt nicht gehen. Einzelne Stufen sind unproblematisch.

Alleinbleiben: Stevie bleibt problemlos allein. Kehren wir zurück, freut er sich unbändig und weiß gar nicht wohin mit sich.


Autofahren: nicht gern

Stubenreinheit: 100 %. Allerdings löst Stevie sich auf der Gassirunde selten. Aktuell ist unser Garten daher noch unverzichtbar.

Einzel-, Mehrhundehaltung: Beides kann ich mir vorstellen. Als Einzelhund sollte Stevie ausreichend Gelegenheit bekommen mit vertrauten Hunden zu sein. Ein Hundekumpel muss souverän und sozialkompetent sein und Stevie körperlich und energetisch gewachsen sein. Als Teil eines größeren Rudels sehe ich Stevie im Moment nicht.

Neues Zuhause: Gesucht werden Menschen mit Hundeverstand, Geduld und einer gehörigen Portion Humor. Für aktive Menschen, die Spaß haben gemeinsam mit ihrem Hund etwas zu unternehmen, ist Stevie ein Traumhund. Er möchte arbeiten und braucht eine Aufgabe, die ihn körperlich und geistig gleichermaßen fordert. Nur Bällchen werfen oder hinter dem Fahrrad herlaufen, wird dem Bub nicht gerecht. Ein zu Hause mit Garten ist aktuell noch ein Muss (s. Stubenreinheit). Ich wünsche mir für Stevie ein ruhiges, eher ländliches Umfeld.
Kinder sollten bereits größer sein. Kleine Kinder würde Stevie vermutlich einfach überrennen.


Wir können nach einer Vermittlung, keine Gewähr auf das Verhalten des Hundes geben. Die Beschreibung zeigt nur das Verhalten in der Pflegezeit!

Pflegestelle
01.09.2024, 11:47
Der große, kleine Stevie ist gestern in unser freies Körbchen gepurzelt. Ein bildschöner, lackschwarzer Labradorjunge, der mit seinen 60cm Schulterhöhe mal ein stattlicher Hundemann werden wird. Er ist ein ganz lieber, schmusiger Bub, der mit seinen 10 Monaten gerade eine interessante Junghundzeit durchlebt.

Weil er unverschuldet sein zu Hause verloren hat steht seine kleine Welt nun Kopf. Darauf reagiert er sehr gestresst. Dass er altersgemäß nur bunte Glitzerknete im Kopf hat, macht es ihm nicht leichter damit umzugehen.


https://i.postimg.cc/7hd5DjC5/stevie-kop.jpg (https://postimg.cc/n9KFGRGx)


Nun darf er erstmal in aller Ruhe ankommen. Ich werde weiter berichten.

Die Pflegie

Pflegestelle
12.09.2024, 19:01
Fast 2 Wochen ist der Stevie nun schon da. Allmählich kommt er in seinem Pflegekörbchen an und zeigt, was so alles in ihm steckt.

Mein Eindruck nach dieser kurzen Zeit: er ist ein Bilderbuch-Labrador. Mit dem berühmten "will-to-please"? Ja klar. Man muss ihm aber deutlich sagen, was man von ihm möchte. Dann versucht er es wirklich richtig zu machen. Ist er leichtführig? Natürlich. Nur muss man konsequent sein. Mal so und dann wie anders ist nicht seines. Dann macht er lieber sein eigenes Ding. Und selbstverständlich ist der Hungertod stets nahe.

Ein toller Hund für Menschen, die Spaß daran haben gemeinsam mit ihrem Hund zu arbeiten. Er will und braucht eine Aufgabe. Nur Bällchen werfen oder Jogging-Begleiter sein wird ihm nicht gerecht. Dafür wird man einen Hund haben, der für einen durchs Feuer geht.

Vorerst ist Stevie noch ein Hundekind. Er braucht Nestwärme und die holt er sich. Auch wenn er gut allein bleiben kann, so ist er doch am allerliebsten dort wo ich bin. Und nachts krabbelt er zu mir ins Bett und robbt sich dicht heran. So bleibt er liegen bis morgens der Wecker klingelt. Aber dann- BOOM - geht es wieder rund.

Ich berichte weiter.

DIe Pflegie mit Stevie

Pflegestelle
21.10.2024, 10:56
Ja, der Stevie ist sehbehindert. Er hat auf beiden Augen eine stetig fortschreitende Katarakt. Die Linsen sind bereits so getrübt, dass der Bub nicht mehr bildlich sehen kann. "Wenn ich durch die Linse nicht in das Auge hineinschauen kann, so kann der Hund auch nicht herausschauen" hat es seine Ärztin ausgedrückt. Licht und Schatten und Farbe kann Stevie aber wohl sehen. Zumindest lässt sein Verhalten den Schluss zu.

Ohne weitere, aufwändige Untersuchungen lässt sich die Entwicklung natürlich nur vermuten. Aber es scheint sicher, dass die Erkrankung unaufhaltsam voranschreitet und der Bub eines Tages komplett blind ist.

Hunde können mit Nase und Ohren den fehlenden Sehsinn sehr gut kompensieren, die Tasthaare helfen Zusammenstöße zu vermeiden. Sie prägen sich ihr gewohntes Umfeld ein und haben Quasi eine Landkarte davon im Kopf. Und dann bewegen sie sich so sicher wie ein sehender Hund.

Dem Stevie ist das übrigens total egal. Er kennt es ja nur so. Und er kommt damit prima zu recht. Wer ihn erlebt und von seiner Einschränkung nicht weiß, der sieht ein ganz gewöhnliches Hundekind.

"Das ist aber schwierig mit so einem Hund, oder?" werde ich oft gefragt. und stets heißt meine Antwort: "Nein! Nicht schwierier als mit jedem anderen Hund. Nur anders!". Ein blinder Hund hat andere Bedürfnisse als ein sehender Hund. Aber Bedürfnisse haben sie alle. Und denen muss der Mensch gerecht werden.

Und so sucht Stevie sein zu Hause bei Menschen, die jede Menge Einfühlungvermögen haben. Und ihn ohne jegliches Mitleid konsequent erziehen und ihm ein föhliches, aufregendes Leben bieten.

Liebe Grüße von der Pflegie un dem Stevie

Pflegestelle
22.10.2024, 16:15
Die ersten Wochen bei uns waren wirklich schwierig für den Stevie. Vom Verlust seiner Menschen und seines Rudels, von der neuen Umgebung und all den neuen Regeln, die es einzuhalten gilt, war das Hundekind sichtlich überfordert. Daher ist bisher nichts Aufregenderes passiert als in unserem Alltag anzukommen.

Nun wird es aber Zeit, dass Stevie auch die Welt entdeckt. Letzte Woche haben wir einen Ausflug in die Heide unternommen und liebe Menschen besucht. Stevie hat das prima gemeistert. Inzwischen steigt er ganz ruhig mit mir in den Camper und legt sich auf seinen Platz. Dort ist er die komplette Fahrt über auch brav geblieben. Eine Runde durch die Felder mit den fremden Menschen hat er genau so gut gemeistert wie er sich in deren Garten und Haus benommen hat. Ohne Scheu hat er alles erkundet und war freundlich und vertrauensvoll zu den Menschen. Und auf der Rückfahrt ist er ganz entspannt eine kleine Weile allein im Camper geblieben.
Abends ist er zu Hause sofort erschöpft eingeschlafen.

Er hat auch schon meine 92-jährige Mutter besucht. Als ob er deren Zerbrechlichkeit spüren konnte, war er (für Stevie-Verhältnisse) sehr ruhig und vorsichtig mit ihr.
Allein die Treppe zu ihrer Wohnung in der 1. Etage war ein riesiges Problem. Das hochsteigen war Stevie nicht so geheuer. Aber mit mir gemeinsam ist er sie dennoch hinaufgekrabbelt. Das Hinunter war aber wirklich beängstigend. Fast eine halbe Stunde haben wir herumprobiert. Schließlich ist er aber doch voller Angst, fast auf dem Bauch, heruntergerutscht. Das Treppensteigen müssen wir nun üben.

Insgesamt kommt Stevie immer besser in seinem neuen Leben an. Es ist schön zu sehen, wie das Hundekind an Ruhe gewinnt und die neuen Regeln hier bei uns versteht. Was natürlich nicht bedeutet dass er sie auch befolgt. Altersgemäß ist Stevie gerade Anarchist, Abrißbirne, Dampframme und Clown.

Ich berichte weiter

Die Pflegie mit dem Stevie-Kind

Pflegestelle
25.10.2024, 12:54
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